Donnerstag, 24. März 2016

Donnerstag: Mehr Tote als Lebendige.



Einmal quer durch Rastede laufen, vom Bahnhof zum Park, über den Turnierplatz zum Freibad. Auf dem Friedhof Menschen sehen, ansonsten kaum jemandem begegnen. Kurz begreifen, dass es hier wohl mehr Tote als Lebendige gibt. Auf dem Rückweg dann feststellen, dass es nicht mal einen Fahrkartenautomaten am Bahnhof gibt. Dafür einen 12-jährigen mit Bauchtasche und Jogginghose, der sich eine Zigarette dreht. Und niemanden, der sich dafür interessiert. Immer nur partiell zu Hause sein, Sachen in den kleinen kaputten Rollkoffer packen und dann wieder mit dem Zug fahren. Vom Schaffner, der einen schönen Akzent und einen noch schöneren Duft hat, für die Fahrkartengutscheinkombination gelobt werden. Ansonsten feststellen, dass in der ersten Klasse nur Schnösel sitzen. Am Bahnhof in Hamburg-Harburg stehen und die Menschen beobachten. Frau und Mann. Sie trägt eine Tasche mit Katzenzeichnungen, er hat einen BVB-Schal um den Hals gewickelt, auf dem Kopf eine weiße Schirmmütze. Sie könnte seine Ehefrau oder auch seine Mutter sein. Beide haben dengleichen erschrocken-traurigen Blick in den Augen. In Buxtehude aussteigen, nochmal Joghurt für die Feiertage auswählen dürfen, immer wieder Kind sein gratis dazu. Brause trinken, Chips essen. Und die Mutter sagt: "Ich habe noch Smarties-Eis für dich gekauft".

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