Montag, 21. März 2016

Montag: Schwarzer Tee und Vader Abraham


Aufwachen und noch im Halbschlaf die Polizeipresse lesen. Aus den Täterbeschreibungen versuchen Jungs zu identifizieren, die du sein könntest. Eine neue Sprache erfinden, mit Lauten die nur mir gefallen: Ei, Äu, U. Ein Mädchen sehen, die ihr Gesicht weiß geschminkt hat. Ansonsten alles schwarz. Haare, Mantel, Schuhe. Sie anlächeln für ihren Mut. Kein Grinsen zurück. Mit dem Bus in den Süden der Stadt fahren und zu früh auf den Stop-Knopf drücken. Hoffen, dass noch wer an der Haltestelle aussteigt, aber im Bus sitzen kaum Leute. Sich nicht trauen, den Busfahrer anzusprechen um ihm zu sagen, dass das ein Versehen war. Schließlich eine Station zu früh aussteigen und den Weg zu Fuß gehen. Im Briefkasten eine Postkarte aus den Niederlanden und ein Paket mit abgelaufenen Polaroidfilmen finden. Joghurt mit Müsli essen. Im Kopf plötzlich ein altes Lied von Vader Abraham. Wortlos singen mit dem Wissen, gleich zu heulen. Dann schließlich das Lied auf Youtube suchen, im REWE-Prospekt blättern und weinen. Erstaunt sein, darüber. Lächeln. Eine Einkaufsliste schreiben. 5 SMS bekommen. 2 Polaroids machen. Eins zu dunkel. Das nächste heller, aber immer noch zu dunkel. Auf dem Bett liegen und im Regal einen alten Gedichtband wiederfinden. Schwarzen Tee trinken. Sich nicht um die Blumen kümmern. Die Wäsche sortieren. Drei Haufen: Schwarz, Bunt, 60 Grad. Schließlich die Buntwäsche im Schleudergang beobachten. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren zwei Jeans. Paprika in Würfel schneiden. Cheb Mami hören. Wissen, was "Rakastan sinua" bedeutet. Und welche Sprache das ist.

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